Bio

Music

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Press photos

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Press / Reviews

Alessandro d’Episcopo stammt aus Neapel. Im Alter von dreizehn Jahren wandte er sich bereits dem Jazz zu, studierte jedoch klassische Musik am Konservatorium in Neapel. Später zog es ihn nach Mailand, seinerzeit das Jazz-Zentrum Italiens. Seine ersten Einflüsse waren Kollegen wie Chick Corea und Keith Jarrett. Ja, das kann man durchaus nachvollziehen, hört man Spuren der Beiden doch mitunter in einigen Passagen. 

Wie auch seine Vorbilder Solo-Platten mit großem Erfolg veröffentlicht haben, man denke doch einmal an das genreübergreifende “Köln Concert“ von Jarrett, versucht sich d’Episcopo auch daran. Und es ist ihm gelungen, eine Platte einzuspielen, die Eigenständigkeit atmet. Grundsätzlich ist es sicher kein leichtes Unterfangen, eine Solo-Platte einzuspielen, sollte man doch versuchen, Abwechslung walten zu lassen. Das ist allein durch die Hinzunahme der Fremdkompositionen gelungen, und hier zeigt sich dann auch deutlich die Abgrenzung zu den eigenen Titeln. 

Der erste Song erinnert mich ganz stark an die Musik von Thelonious Monk. Auch dieser hat einige hervorragende und stilprägende Platten solo eingespielt. Doch es ist tatsächlich nur ein erster Eindruck, denn schnell ergibt sich d’Episcopo in die Welt des Arthur Schwartz, eines amerikanischen Komponisten von Unterhaltungsmusik, dessen Songs jedoch heute zum Great American Songbook zählen und oft im Jazz Berücksichtigung fanden. “You And The Night And The Music“war 1934 Teil des Musicals “Revenge With Music”. Und so zieht sich eine Spur weiterer Fremdkompositionen neben eigenen des Pianisten durch die Platte That’s All. 

Eines ist von Beginn an auffällig, hier wird nicht mit Pfunden gewuchert, hier wird nicht Virtuosität um der Virtuosität willen vorgelegt, hier besinnt sich der Pianist grundsätzlich auf das Wesentliche, auf besinnliche Momente, die den Vorrang haben vor halsbrecherischen Improvisationen. Neben ganz ruhigen und wirklich schönen Songs gibt es aber auch solche mit etwas mehr Feuer und Intensität  wie “Triads“, das auch die klassische Ausbildung widerspiegelt. So wird ein ausgewogenes Bild im Wechsel der  Temperamente geboten, dabei möchte ich ganz besonders das ganz zärtlich-romantische “A Japanese Tree“  hervorheben.  

Diese Musik lädt zum entspannenden Hörvergnügen ein!  

Wolfgang Giese 

Alessandro d’Episcopo - That’s All - Musik an sich http://www.musikansich.de/review.php?id=18246 

 

1 You And The Night And The Music (Arthur Schwartz) (8:03) 

2 Lunita (Alessandro d’Episcopo) (6:17) 

3 Triads (Alessandro d’Episcopo) (4:05) 

4 A Japanese Tree (Alessandro d’Episcopo) (5:49) 

5 There Is No Greater Love (Isham Jones) (3:11) 

6 That’s All (Alan Brandt) (7:18) 

7 Con Il Nastro Rosa (Lucio Battisti) (6:14) 

8 Seconds (Alessandro d’Episcopo) (3:00) 

9 Nature Boy (Eden Ahbez) (7:57) 

10 Sophisticated Lady

Alessandro d’Episcopo (piano) 

 

Klavier-Soloalben sind generell keine leichte Kost, weder für Gelegenheitshörer (die schon gar nicht) noch solche Musikfreunde, die sich eingehender mit Kompositionen beschäftigen möchten. Am meisten wissen wohl selbst aktive Pianisten zu schätzen, wenn jemand wie der gebürtige Neapolitaner Alessandro d’Episcopo in einem intimen Rahmen in die Tasten greift. 

Der Italiener, der vor allem in den 1980ern zu den Jazz- und Fusion-Triebfedern seines Landes gehörte, stellte für "That's All" neben einigen Eigenkompositionen mehrere Bearbeitungen von anderen Komponisten zusammen, etwa Arthur Schwartz' romantisches 'You And The Night And The Music", Isham Jones' heiter sprunghaftes 'There Is No Greater Love' und den Ellington-Standard 'Sophisticated Lady', dessen frische Interpretation für d'Episcopo einnimmt. 

Mit dem Titelstück 'That's All' von Alan Brandt und der achtminütigen Ausführung von 'Nature Boy' (Eden Ahbez) beweist der Künstler sowohl langen Atem als auch einen Hang zu sehr Klassischem, das sich mit seiner Jazz-Vita zu vermischen scheint. Schließlich spiegelt es sich auch in seinen eigenen Arbeiten wider, dem kurzen wie dramatischen 'Seconds' oder dem ungleich zarteren 'A Japanese Tree'. 

Wenn man also ein Fazit aus "That's All" ziehen kann, dann dass beide Stile gar nicht weit voneinander entfernt sind, wenn sich jemand ihrer annimmt, der sie gleichermaßen beherrscht und liebt. Herzblut nämlich hört man in diesen zehn Stücken zu jeder Sekunde heraus. 

FAZIT: Klaviermusik, die lebt und atmet, komplex und dennoch nicht schwer verdaulich ist. ALESSANDRO D'EPISCOPO legt mit "That's All" nicht nur Zeugnis von seinem handwerklichen Können ab, sondern lässt Gefühle durch die Tasten sprechen, ohne einen schulmeisterlichen Eindruck zu hinterlassen. "That's All" ist eine Lehrstunde der anderen Art - nicht akademisch, sondern sehr menschlich.

Andreas Schiffmann 

Musikreviews

veröffentlicht am 20.06.2017

 

Man merkt diesem Album an, mit wie viel Herzblut es realisiert wurde. Der italienische Pianist Alessandro d'Episcopo widmet sich voll und ganz seiner eigentlichen musikalischen Herkunft, und die ist unschwer zu erkennen: Gäbe es einen ergänzenden Untertitel für dieses Solo-Album, so wäre sicherlich "Romantik des 21. Jahrhunderts" die erste Wahl. D'Episcopos Piano-Kunst bedarf des Einhörens in seinen melodischen Einfallsreichtum und seine harmonischen Finessen.

Auf "That's All" entwirft er übermütige Paraphrasen oder improvisiert über ein lyrisches Harmonieschema, bis er es bisweilen in prägnanten Latin-Rhythmen zu fassen bekommt.

Sein südländisches Temperament bestimmt d'Episcopo weniger zu analytischen Entwürfen, er zählt eher zum Garner-Lager als zu dem von Monk, gibt sich gibt sich in seinen eigenen Kompositionen sinnlich ausschweifend, spricht dabei jedoch eine klare und eigenwillige Sprache.

Mit breit angelegten Ostinato-Bögen schafft d'Episcopo eine ganze eigentümliche Atmosphäre, in die zu versenken es sich wirklich lohnt. Der Italiener erscheint wie ein kompletter Pianist, der jedoch die mit seiner Virtuosität kokettiert. Eine, wie man inzwischen weiss, immer seltener anzutreffende Gabe.

Tom Fuchs

Piano News Spt./Okt. 2017

 

Bereits mit 13 Jahren entschied sich der Neapolitaner Alessandro d'Episcopo, sein Leben der Musik im Allgemeinen und dem Jazz im Speziellen zu widmen. Nach einem Studium der klassischen Musik zog er 1979 nach Mailand, das damalige Zentrum des italienischen Jazz. Seine musikalische Vielseitigkeit und Wissbegierde verdankt d'Episcopo heute zum grossen Teil Chick Corea und Keith Jarrett. Der heute in Luzern wohnhafte Jazzpianist und Trio-Bandleader präsentiert mit 2That's All" sein erstes Soloalbum. Darauf befinden sich - neben vier Eigenkompositionen - Hommagen an grössenteils Klassiker der Jazzmusik wie Alan Brandt ( Tha's All ), Isham Jones ( There Is No Greater Love ) oder Duke Ellington ( Sophisticated Lady ).

Aber auch Lucio Battisti, ein berühmter Vertreter der Musica Leggera, erhält mit "Con Il Nastro Rosa " eine würdigung. D'Episcopo versteht es gut, Jazz-Klassiker mit modernen Improvisationen zu verbinden. Dabei bedient er sich Elementen der Klassik, der Worldmusic und des Jazz, die er zu einem modernen, neuen und gleichzeitig sehr feinen Klangerlebnis vereint.

Dorothea Gängel

JazznMore  Juli/August 2017